Musikverlag
 

Ettore Pozzoli

 
 

Im Originaltempo sind es ausgesprochen virtuose und poetisch inhaltsvolle Stücke.

Die Etüden sind nicht mechanisch, sondern organisch, ähnlich denen Chopins. Sie führen harmonisch durch fantastische neue Welten.

„Im Werk 'Media difficolta' sind sie geordnet nach didaktischem Vorwärtsschreiten. Mit ihnen werden die Fertigkeiten der Hand systematisch verbessert. Es geht  dabei technisch um die Beziehungen zwischen Fingern.

Der Titel 'Media difficolta' ist irreführend, da die darin enthaltenen Stücke im Tempo sehr schnell sind und nach einer Interpretation durch klanglichen Tiefgang und Phrasierung verlangen.“


Einige wenige Klavierlehrer setzten noch die 'Piccola Pinocchio Suite' im Unterricht ein. Allerdings ist das Klavierheft nicht mehr neu erhältlich.

 
Martin Dalheimer mit zwei Wiener Flügeln

im Frühjahr 2011


Einspielungen
von Martin Dalheimer

Pozzoli Nr. 18
http://www.youtube.com/watch?v=d3gTl86v6Uo

Pozzoli Nr. 30
http://www.youtube.com/watch?v=dpEK42nwBeY

Pozzoli Nr. 4
http://www.youtube.com/watch?v=JfUTHnEqlLA

http://www.youtube.com/watch?v=iCuTyy0fruU&list=UUnoP_idH8uPUZdOue-Ucq-Q&index=1&feature=plcp

Ettore Pozzoli wurde in Seregno am 22. Juli 1873 geboren.

Im Jahr 1895, kurz nachdem er sein Diplom ab Mailänder Konservatorium, schrieb er "Allegro di concerto" für Klavier und Orchester, das Oratorium "Jefte Tochter", ein Streichquartett und "Thema und Variationen" für Klavier und Orchester.
Es ist in all diesen Werken eine reiche harmonische Modulation zu finden, die jene in den Werken von Wagner und Brahms weit übertrifft und ist mehr an Debussy erinnert.


Im Jahr 1902 heiratete er Gina Gambini, die bei Maestro Leoni  Gesang studiert hatte. Zur gleichen Zeit begann er Musiktheorie und Gehörbildung an der Musikhochschule in Mailand zu lehren. Pozzoli trug zu der Zeitschrift "Musica sacra" mit einem reichhaltigen Repertoire von sehr geschätzten Texten und auch Kompositionen bei.

Pozzoli war durch und durch Professor, wo er  seine reife kreative Energie zeigen konnte und ein ernsthaftes und konstantes Engagement für seine Arbeit bewies. Sein größter Beitrag sind seine Werke über Theorie und Gehörbildung, seine anspruchsvollen Klavierschulen und seine Lehren der Harmonie und des Kontrapunkte. Giancarlo Menotti und Giulio Confalonieri gehörten zu seinen liebsten Schülern.
Im Jahr 1943 zog er sich aus der Hochschultätigkeit zurück und ging wieder nach Seregno , wo er weiterhin für Klavier, Harmonium und Akkordeon komponierte.

Als Komponist für Akkordeon ist er heute noch sehr bedeutend. Seine Werke gehören zum Standard aller klassischen Akkordeonisten.


Er wurde mit  den ersten Preis beim Ricordi Akkordeon Wettbewerb für sein "Thema und Variationen" ausgezeichnet.
Im Jahr 1956 wurde seine "Danza fantastica" als Pflichtstück für die Wettbewerber auf dem sechsten Welt Akkordeon Wettbewerb in Danzica gewählt.


In den Jahren 1947 bis 1955 verfasste Ettore Pozzoli die Pinocchio Suite. Walt Disney hatte ihn, den mittlerweile bekannten Filmmusikkomponisten mit Carlo Collodi zusammengebracht, dem Erfinder der Figur Pinocchio.


Beide verstanden sich auf  Anhieb und so entstand für den ersten Disney Pinocchio Film die Pinocchio Suite von Ettore Pozzoli.

Bei zahlreichen Lesungen, die Collodi mit seinem Buch hielt, wurde die Musik von Ettore Pozzoli dazu gespielt.

Pozzoli starb in Seregno, zwischen dem Lago die Como und Mailand gelegen, am 9. November 1957.


Martin Dalheimer würdigt derzeit als einziger Pianist regelmäßig Ettore Pozzoli live in seinen Konzerten. Auf youtube sind 12 Einspielungen von Stücken aus dem Werk „Studi di media difficolta“ zu hören und finden weltweit Beachtung. Außer diesen Einspielungen gibt es noch die des  Italieners Claudio Colombo, die aber digital eingespielt worden sind und somit keinen Eindruck von Pozzolis lebendiger Musik erzeugen können. Die Aufnahmen des bekannten Pianisten  Francesco Libetta hingegen sind hörenswert, leider spielt er Pozzoli aber nicht mehr öffentlich.

Martin Dalheimer hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ettore Pozzolis großartiges Werk seinem Publikum zu erschließen und somit auch die Begeisterung für den italienischen Komponisten wachzuhalten. Nach wie vor gehört Pozzoli an manchen Hochschulen zum leider ungeliebten Übungsprogramm.


Martin Dalheimer über Pozzoli:

Gulio Confalioneri,

Schüler und Freund von Pozzoli.

Komponist und Musikkritiker

Gina Gambini,

die Witwe Pozzolis,

eine sehr bekannte italienische Sängerin

Carlo Collodi,

Schriftsteller und „Erfinder“ von Pinocchio